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Publikationen


Korrosionsschutz von Metallen mit elektroleitfähigen Polymeren

Eine Alternative für die Oberflächenvorbehandlung und Korrosionsschutz von Metallen stellen Grundierungen mit elektroleitfähigen Polymeren dar. Die potentiellen Vorteile von elektroleitfähigen Polymeren gegenüber den konventionellen Korrosionsschutzpigmenten beruhen auf einer guten chemischen Stabilität, Kompatibilität mit organischen Matrices und Entmischungsstabilität sowie Fähigkeit, Metalle zu passivieren. Unbekannt ist jedoch der Wirkungsmechanismus auf verschiedenen Metallen und bei unterschiedlicher Korrosionsbelastung.

Das primäre Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die grundsätzliche Beurteilung der Tauglichkeit von elektroleitfähigen Polymeren wie Polyanilin, Polypyrrol und Polythiophen für den Langzeitkorrosionsschutz von Metallen sowie der Vergleich deren Effi-zienz untereinander.

Zur Untersuchung wurden zwei auf dem Markt erhältliche Grundierungen mit Polyanilin und als Referenz konventionelle wasser- und lösemittelhaltige Grundierungen gewählt, die auf oxidiertem, phosphatiertem, verzinktem und gestrahltem Stahl sowie auf Aluminium untersucht wurden. Zur Untersuchung wurden die Standardkorrosionstests, Freibewitterung sowie moderne elektrochemische Verfahren wie elektrochemische Impedanzspektrometrie, lokale elektrochemische Impedanzspektrometrie und Kelvin Sonde verwendet.

Die Oberflächenwiderstandsmessungen für die Grundierungen mit Polyanilin und die Standardgrundierungen weisen auf keine nennenswerten Unterschiede in der Leitfähigkeit dieser Grundierungen hin. Man kann daher davon ausgehen, dass die Konzentration von Polyanilin in den Grundierungen unter der Perkolationsschwelle liegt.

Für die polyanilinhaltigen Grundierungen konnten keine deutlichen Unterschiede in der Schutzwirksamkeit im Vergleich zu konventionellen Grundierungen festgestellt werden. Die polyanilinhaltigen Grundierungen zeigen höhere Effizienz auf Aluminium gegenüber Stahl, was auf die passivierende Wirkung von Polyanilin zurückzuführen ist. Auch im Falle von Zn-Oberflächen scheint die Barrierewirkung von sich bildenden ZnO durch Polyanilin unterstützt zu werden. Es konnte auch eine deutliche Tendenz zur effizienteren Unterbindung der Unterrostung und Unterwanderung von Verletzungsstellen für die Grundierungen mit Polyanilin beobachtet werden.

Bei der Konzentrationerhöhung von Polyanilin in der Grundierung, zwecks der Verbesserung der Elektroleitfähigkeit, wurde eine Zunahme der Wasserempfindlichkeit von Grundierungen ermittelt. Wird jedoch ein effizienter Barrieredecklack bei entsprechend hoher Schichtdicke eingesetzt, kann diese ungünstige Tendenz abgefangen werden.

Im Vergleich mit Polypyrrol und Polythiophen zeigt Polyanilin insgesamt bessere Schutzeigenschaften, insbesondere bei der Unterdrückung der Unterwanderung und Unterrostung an Verletzungsstellen von Beschichtungen.


Der Schlussbericht dieses Forschungsthemas kann hier als PDF-Datei (885 kB) heruntergeladen werden.


Dieses Forschungsvorhaben (AiF-FV-Nr. 13 710 N) wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) gefördert. 







fpl



05/2005