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Forschungsbericht


Haftfestigkeit von Lacken auf Kunststoffoberflächen und Steinschlagfestigkeit


Forschungsziel der Vorhabens war, die Beständigkeit von Lacken auf Kunststoffoberflächen bei mechanischer Belastung, insbesondere bei Steinschlag, zu untersuchen. Die Kugelstoß-Prüfmethode eignet sich besonders für die wissenschaftliche Erforschung der Schlagfestigkeit und hat sich bei Beschichtungen auf Metalluntergründen bewährt. Die Übertragbarkeit der Methode auf Kunststoffuntergründe wurde in diesem Projekt untersucht.
Mit der Kugelstoßmethode wurden sowohl unlackierte Kunststoffsubstrate wie auch lackierte Proben untersucht. Es wurde zwischen folgenden Schadensbildern unterschieden: plastische Deformation, plastische Deformation mit Rissen im Untergrund, plastische Deformation mit Rissen in der Lackierung, sprödbruchartige großflächige Abplatzungen des Substrats und Sprödbrüche mit Rissbildung über mehrere Millimeter im Substrat. Die Schadflächen nehmen mit steigender Schussgeschwindigkeit und mit steigender Temperatur zu.
Im Vergleich mit Lackierungen auf Metallsubstraten wird aufgrund der weicheren Substratmaterialien ein wesentlich größerer Bereich deformiert. Die Schadensart und größe wird somit maßgeblich von den mechanischen Eigenschaften des Substrats bestimmt. Im Gegensatz zu Metallsubstraten wurde bei Kunststoffsubstraten keine Enthaftung der Lackierung vom Untergrund beobachtet. Nachträgliche Enthaftungsversuche ergaben, dass die Haftfestigkeit der Lackierung durch den Impact nicht beeinträchtigt wird und auch Bewitterungstests standhält. Die Temperaturerhöhung an der Einschlagstelle betrug bei Kunststoffsubstraten nur ca. 10°C, wogegen bei Metallsubstraten Temperaturanstiege bis zu 100°C beobachtet wurden.
Die Kugelstoßmethode eignet sich zur wissenschaftlichen Untersuchungen der Steinschlagfestigkeit von Lackierungen auf Kunststoffsubstraten. Bei den Untersuchungen wurde eine Verringerung der Steinschlagschäden durch die Lackierung gegenüber dem Beschuss der unlackierten Substrate festgestellt.
Im Gegensatz zu Metallsubstraten kann die Haftfestigkeit der Beschichtungen mit der Kugelstoßmethode nicht bewertet werden. Ursache dafür sind die im Vergleich zu Metallen weichen Substrate, die sich in weit stärkerem Maße deformieren und dadurch Spannungen in der Lackierung reduzieren.
Bei der Aufklärung der physikalischen Einflussgrößen auf die Steinschlagfestigkeit ist die dynamisch-mechanische Analyse die aussagekräftigste Methode. Mit Hilfe der Masterkurventechnik konnte das mechanische Verhalten bei schnellen Belastungen vorhergesagt interpretiert werden.

Der Schlussbericht dieses Forschungsthemas kann hier als PDF-Datei (2.883 kB) heruntergeladen werden.
Dieses Forschungsvorhaben (AiF-FV-Nr. 13709N ) wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) gefördert.










fpl



07/2008